Liebe Karo, lieber Karsten,
wie überwindet ihr in der Jugendarbeit im Moment die Distanz?
"Am Anfang der Corona-Zeit haben wir überlegt, was wir für die Jugendlichen tun können, aber auch, was die Jugendlichen gleichzeitig auch für ihren Klub tun können - und wie wir das kombinieren. So sind unter anderem die Online-Challenges entstanden! Wir haben die Jugendlichen mehrmals pro Woche per Videobotschaft zum Lösen einer Aufgabe eingeladen. Verschiedene Jugendklubs konnten durch das Lösen von Aufgaben Punkte für ihr Team sammeln. In der Jury saßen immer Personen aus verschiedenen Einrichtungen, wodurch auch ein Austausch der Mitarbeiter*innen untereinander stattfand. Aber auch offline waren wir unterwegs: Zu Ostern haben wir allen Jugendlichen einen Osterhasen vorbeigebracht."
Habt ihr hier einen schönen Moment erlebt?
"Die Jugendlichen haben sich auf Plattformen wie Instagram für die Ostergeschenke bedankt - mit Bildern und netten Kommentaren. Das hat uns sehr gefreut. Und natürlich hat es Spaß gemacht, die Challenges vorzubereiten und zu sehen, dass sie auch von den Jugendlichen angenommen wurden. So konnten wir das Jugendklub-Leben aufrechterhalten, auch als niemand in die Einrichtung kommen durfte."
Was frustriert Euch?
"Frust entsteht manchmal durch die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen wie z.B. Schule, offene Jugendarbeit, Regionaler Sozialpädagogischer Dienst usw. Alle sind irgendwie am Jugendlichen dran, aber gemeinsam gehandelt wird wenig. Obwohl die Mitarbeiter der offenen Arbeit häufig mehr Zeit mit den Jugendlichen verbringen, als die Institution Schule oder die Eltern, wird ihr Wissen über deren Verhalten kaum erfragt."
Sagt doch mal einen Satz, der Eure Arbeit beschreibt.
"Wir gestalten gemeinsam mit den Besuchern des Holzwurmhauses ihre Freizeit. Wir Mitarbeiter*innen möchten ein Teil der positiven Erlebniswelt der Jugendlichen sein."